Spielbericht FC Uhldingen – 01.10.2017

FC Uhldingen : SVD 3:2 (3:2)

Fünf Niederlagen in Folge sprechen nicht gerade für zu großes Selbstvertrauen beim SVD. Doch nach der über weite Strecken starken Leistung gegen Stockach wollte man für die Pokalniederlage im August beim FCU Revanche nehmen und zurück in die Erfolgsspur kommen. Personell entspannte sich die Lage wieder. König und Grauel müssten weiterhin verletzt aussetzen, dafür standen Herbert und Linsenboll wieder im Kader, während Köser Urlaubsbedingt nicht zur Verfügung stand. In der Startelf musste Rilli angeschlagen zunächst auf die Bank, Maag rückte dafür in die Spitze neben Gaupp. Schiller und Bentele Jo. sowie die Gebrüder Seubert bildeten die Mittelfeldraute vor der Viererkette um Caspari, Fischer, Mutter, Ludwig und Keeper Bentele.

Der SVD startete zunächst ordentlich ins Spiel und hatte bereits nach wenigen Minuten die erste Chance durch Caspari, der relativ freistehend im Strafraum abziehen konnte, doch den zu ungenauen Ball konnte der Keeper klären. Auf der Gegenseite kam Matur nach einem langen Ball ebenfalls zum Abschluss doch Bentele konnte ebenfalls abwehren. Dann entwickelte sich langsam ein Spiel auf Augenhöhe. Der SVD war um Spielkontrolle bemüht, der FCU stand tief und verließ sich auf die Qualität ihrer beiden Angreifer Matur und Dimitrov. Diese wurden immer wieder mit langen Bällen gefüttert und schafften es gegen die oft zu passive SVD Abwehr immer wieder durchzubrechen. So auch in der 13. Minute. Matur setzte sich über rechts gegen 2 Mann durch und brachte den Ball in die Mitte wo Dimitrov diesen nur noch über die Linie drücken musste. Die Gäste brauchten ein paar Minuten um sich vom Gegentor zu erholen und der FCU kam so noch das ein oder andere Mal vors Tor ohne zu treffen. Nach 20 Minuten dann hatte der SVD ebenfalls einige Möglichkeiten, doch nur selten musste Lattner im FC Tor entscheidend eingreifen. Nach 34 Minuten belohnte sich der SVD dann für seine beste Phase im Spiel. Seubert setzte sich stark am Strafraum durch und fand die Lücke für Maag, der alleine vor Lattner diesem keine Chance ließ: 1:1. Nur drei Zeigerumdrehungen später wurde Caspari rechts von Schiller auf die Reise geschickt, der von der Grundlinie in der Mitte Bentele bediente: Doppelschlag zur Führung. Statt sich lange über die Führung freuen zu können dauerte es genau eine Minute bis man sich die Kugel selbst ins Netz legte. Und zwar im doppelten Sinne. Zunächst verlor man trotz Überzahl wieder das Duell gegen Matur und konnte sich nur mit einem unnötigen Foul am Strafraum behelfen. Der Freistoß kam Richtung Dimitrov, doch Seubert verlängerte den Ball beim Klärungsversuch unglücklich per Grätsche ins eigene Tor (38.). Bis zur Pause dann das gleiche Bild: Der SVD war optisch überlegen und hatte mehr Ballbesitz ohne wirklich effektiv die Freiräume zu nutzen. Der FCU konnte auf seine Stürmer zählen, die dann nach 44 Minuten wieder eine Unaufmerksamkeit in Form eines zu kurzen Rückpasses nutzen konnten und Matur seine starke Leistung mit dem 3:2 krönte. So ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause.

Verletzungsbedingt musste der SVD dann etwas umstellen, Herbert kam auf die Sechs, Seubert A. ging auf rechts in die Viererkette und Caspari ersetzte Fischer in der Innenverteidigung. Im Endeffekt lief das Spiel ähnlich wie Halbzeit eins: Der SVD war bemüht, der FCU spekulierte auf die Entscheidung ohne sich spielerisch mit Ruhm zu bekleckern. Mit etwas mehr Risiko in der Offensive gab es für Uhldingen mehr Räume und bei einigen kniffligen Situationen hatte der SVD Glück, dass der FCU seine Konter teils fahrlässig vergab oder Bentele im 1 gegen 1 gegen Matur die Oberhand behielt. Auf der Gegenseite nutzte man die vielen Räume der alles andere als sattelfesten Heimdefensive viel zu selten. Mit zunehmender Spieldauer steigerte sich die Fehlpassquote ins nahezu Unerträgliche und auch die wenigen klaren Chancen die man sich erspielte wurden enttäuschend schwach vergeben. Während Uhldingen bei ihren Kontern die Vorentscheidung verpasste hoffte man beim SVD irgendwie noch auf den Lucky Punch, doch dieser blieb bis zum Ende aus und so musste man am Ende erneut als Verlierer vom Platz.

Gegen einen Gegner der alles andere als unschlagbar war und hauptsächlich wegen der individuellen Klasse ihrer Stürmer den Sieg einfahren konnte, muss man sich wirklich hinterfragen was man vor allem in Halbzeit zwei abgeliefert hat. Das Bemühen war zwar irgendwie erkennbar, doch der letzte Biss, der letzte Wille und vor allem die Ruhe und Konzentration am Ball in Richtung Offensive waren teils unterirdisch. Statt die immer mehr abbauenden Gastgeber unter Druck zu setzen, ließ man sich beinahe 30 Minuten auf einen offenen Schlagabtausch ein und verpasste es in Halbzeit eins mehrfach sich an die Spielweise des FCU anzupassen und kassierte so leichtfertig drei Gegentore.